Untergrund fürs Lackieren vorbereiten

Lackieren ist nur das Finale. Die Qualität entsteht in der Vorbereitung: richtig schleifen, entfetten, passende Grundierungen und eingehaltene Ablüft- bzw. Wartezeiten. Hier findest du einen kompakten Ablauf und praktische Spickzettel.

Sicherheit & Umgebung: gut belüften, Atemschutz für Lösemittel, Handschuhe und Schutzbrille tragen. Ideal sind 20–25 °C, geringe Luftfeuchte, kein Zug.

1) Zustand beurteilen & Altbeschichtung entfernen

Ziel: matter, tragfähiger und sauberer Untergrund ohne Wachs-/Silikonreste.

  • Altlack mattieren: Glanz und Oberflächenfehler entfernen. Auf glatten, glänzenden Flächen haftet der neue Aufbau schlecht.
  • Komplettes Entlacken bei unbekannten/reaktiven Systemen, alten Reparaturen oder schlechter Haftung: mechanisch (Schleifen), chemischer Abbeizer, chemisches Entlacken oder Strahlen (vom Profi).
  • Nach Blankschliff auf Metall die Fläche nicht offen lassen – so schnell wie möglich mit Epoxy absperren (siehe unten).

2) Entfetten & Absperren (Epoxy-Grundierung)

  • Gründlich entfetten vor und nach dem Schleifen (Schleifstaub entfernen). Lösemittel-Silikonentferner verwenden und ablüften lassen (einige Minuten).
  • Epoxy-Primer für blankes Metall und schwierige Untergründe – sperrt Feuchtigkeit ab, vereinheitlicht die Saugfähigkeit und blockt Reaktionen mit Altbeschichtungen.
  • Applikation Epoxy (Lackierpistole): Düse 1,8–2,0 mm.
  • Kunststoffe: bei unlackierten/neuen Teilen zuerst einen Kunststoff-Haftvermittler einsetzen.

3) Spachteln und Formen

  • Zweikomponenten-Karosseriespachtel verwenden. Dünn mit flexibler Spachtel auftragen, nach Aushärtung stufenweise formen (typisch P80–P120 → P180–P240).
  • Übergänge sauber „auslaufen“ lassen, damit sie nach dem Lack nicht sichtbar sind.

4) Füller – vereinheitlichen & Kleinigkeiten ausgleichen

Füller gleicht Mikrofehler (bis ca. 0,5 mm) aus und sorgt für eine glatte, gleichmäßig saugende Basis.

  • Füller spritzen: zähflüssiger → Düse 1,8–2,0 mm. Mischungen, Schichtanzahl und Zeiten gemäß TDS einhalten.
  • Trocknung: Richtwert 24 h (Lufttrocknung).
  • Schliff: nass P400 → Finish P600–P800.
  • Füller ist saugend – nicht lange „nur im Füller“ lagern. Für längere Standzeit lieber im Epoxy verschlossen lassen.

5) Finish-Vorbereitung vor dem Basis-/Klarlack

  • Gesamte Fläche leicht mit Scotch-Brite mattieren (zum System passend) – keine glänzenden Stellen übrig lassen.
  • Gründlich entstauben, mit Silikonentferner reinigen, ablüften lassen und mit Antistatik-Tuch abwischen.
  • Jetzt ist der Untergrund bereit für Basis-/Lack – du kannst lackieren.
Häufige Fehler:
  • Unzureichendes Entfetten → Silikonaufstieg und Krater („Fischaugen“).
  • Zu grobe Schleifspur unter Metallic → Wolken und sichtbare Riefen nach dem Lack.
  • Nichteinhaltung der Überlackierbarkeit von Epoxy/Füller → Haftprobleme oder Wolken.

Schnelle Spickzettel (Körnungen & Materialien)

  • Spachtel formen: P80–P120 → P180–P240
  • Füller schleifen: P400 → P600–P800 (für BC/Effekt)
  • Blankes Metall: Epoxy so früh wie möglich; Kunststoff: Haftvermittler

Bereit? Jetzt kommt das Lackieren. Mischungsverhältnisse, Düse, Untergrundfarbe, Schichtaufbau und Ablüftzeiten einhalten.

%s ...
%s
%image %title %code %s